Die Brauereigeschichte vom PRESTELBRÄU
oder
Wie der PRESTEL zum BRÄU kam!
1995, Matthias, der ehemals junge, 27-jährige Bursche aus Weiher hatte eines Tages, die geniale Idee, sein eigenes Bier zu brauen. Nach und nach wurden die erforderlichen Utensilien zusammen gesucht, Zutaten besorgt und die ersten Sude angesetzt. Es entstanden recht schnell erste „saugute Biere“, welche perfekt als Geburtstagsgeschenk oder Mitbringsel immer sehr dankbar angenommen wurden.
So braute und braute und braute er und die Schar an dankbaren Biergenießer wuchs ständig an doch es blieb jahrelang ein Hobby!
Bis zum legendären Kerwefest, im September 2014.
Es gab wieder dieses hochprozentige Oktoberfestbier in diesen praktischen 1-Liter-Gläsern. Matthias saß mit seinen beiden Kumpels beim zweiten oder dritten Maß auf dem Kirchplatz und äußerte seinen seeligsten Wunsch: „ Ich würde gerne eine Brauerei eröffnen!“ Da die beiden Kumpels, Michael und Dieter selbst große Freunde des flüssigen Goldes sind, waren beide sofort Feuer und Flamme. Tausend Ideen über Vermarktung und Arbeitsteilung und mögliche Biersorten beschäftigte das Trio noch den ganzen Abend…!
Danach ritten die drei Freunde gemeinsam zufrieden in den Sonnenuntergang oder so ähnlich….! Eigentlich wurden sie von ihren Frauen nach all den Maß nach Hause gebracht aber so wie mit dem Sonnenuntergang fühlte es sich trotzdem an.
Da am nächsten Tag alle irgendwie etwas müde waren, ging dann 2 Tage später schon die Suche nach einer brautauglichen Immobilie los. Diese Suche wurde zur Odysee und erlebte erst im August 2016 ein zufälliges Ende in Stettfeld. Wirklich gar niemand hatte einen Raum in der Nähe zu vermieten, der genug Platz bot mit Wasseranschlüssen und Bodeneinläufen, den man ohne viel Umbauerei zur Brauerei machen konnte.
In der Zwischenzeit lernten Michael und Dieter bei gemeinsamen Brauversuchen mit Matthias, wie viel Arbeit es ist bis aus Gerstenmalz, Wasser, Hopfen und Hefe ein trinkbares Bier in der Flasche geworden ist.
Eifrig besuchte man auch zusammen die Brauereimesse in Nürnberg oder nahm an Brauereiführungen teil.
Michael lieferte von Anfang all viele gute Ideen und half bei vielen Lösungen mit. Danke an der Stelle! Dennoch verließ er nach einiger Zeit wegen beruflicher Veränderungen die Bier-Interessengemeinschaft.
Eines Nachmittags, es war im August 2016, fuhren Matthias und Dieter auf Grund eines Tipps nach Stettfeld und besichtigten ein mögliches Mietobjekt. Allerdings war es zu alt, kein Wasser, kein Ablauf, zu viel Treppen, keine Parkplätze…, wie immer halt. Abermals frustriert beschloss man einfach mal so durch die Straßen der Stettfelder City zu fahren, vielleicht gibt’s ja irgendwo noch was!?
Zufällig fiel ihr Blick auf eine leere Halle, die zur Stettfelder Mühle gehörte.
Da sprang ein junger Mann in ihrem Alter mit Latzhosen und Kappe im Hof zwischen riesigen Traktoren herum und wies Abladestellen zu! Nach kurzem Kennenlernen schloss er die Halle auf und sagte: „Schaut euch einfach um, ich habe keine Zeit, es ist Erntezeit!“
Der neu angebaute Teil im hinteren Bereich der Halle erschien ideal und stand tatsächlich leer und war sogar zu vermieten!!! Große Rolltore, ebenerdig, Bodeneinläufe, Wasseranschlüsse, vorhandene Beleuchtung und haste nicht gesehen.
Nachdem die Ernte abgeschlossen war und Marco (Vermieter) Zeit hatte, war schnell klar, dass er und die beiden Brauer ins Geschäft kommen. Den ganzen Winter und das Frühjahr noch dazu wurden Trockenbauwände eingezogen, Toilette und Sozialraum gebaut, Kabel verlegt, Schalter, Dosen und Lampen angeschlossen, gepinselt und gewerkelt.
Vielen Dank hier an Marcus, Bernd, Marvin und Marco.
Der gemeinsame Weg durchs Labyrinth der verschiedenen Behörden soll hier nicht erwähnt werden, es würde den Rahmen sprengen. Wer es dennoch wissen will, soll sich bitte Zeit nehmen und vorbei kommen, denn es ist immer wieder lustig, wie Matthias sich hier heiß erzählen kann.
Im Mai 2017, pünktlich zum Gaißenmarkt, konnte man mit Sondergenehmigungen endlich eröffnen. Der Andrang war groß und das dafür gebraute Bier war in wenigen Tagen total vergriffen.
Mit dem Standort Stettfeld kann man wirklich nur zufrieden sein, lauter nette Leute, die gutes Bier zu schätzen wissen und immer eine lustige Biergeschichte in Petto haben und gerne wieder kommen. Danke!
Heute gibt’s beim PRESTELBRÄU zwei Hausbiere: PB-Pils, ein angenehm hopfiges Pilsener und Josepha Dunkel, ein dunkles, malziges Märzen, beide mit 5,2 %.
Diese beiden Biere gibt es immer, wenn sie nicht gerade ausverkauft sind. Ja, das passierte leider schon mal, da die Nachfrage wesentlich größer war, als erwartet und die Brauanlage nur 200 Liter konnte. Seit Juni 2018 haben wir jedoch eine neue Brauanlage, mit welcher wir 600 Liter pro Sud brauen können. Da sollte das Bier hoffentlich nicht mehr ausgehen!
Dann gibt’s zu gewissen Anlässen ein drittes, wechselndes, besonderes Bier, wie z.B. Maibock, Pfingstochsenpils, Sommerweizen, Weihnachtsbier oder Oktoberfestbier. Aber immer nur in begrenzter Menge.
Die PRESTELBRÄU-Philosophie ist die:
Wir brauen saugutes Bier für Alle, das nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516, in Handarbeit mit Herzblut und Leidenschaft gebraut wird! Und gut!
Prost!
Matthias + Dieter